Elite Männer Halbwelter (60.1-63kg)
Jahrgang 2004
Junioren Leicht (57.1-60kg)
Jahrgang 2007
Grösste Erfolge:
Deutsch-Tessinermeisterschaften Meister Junioren 2022
Schweizer Meister Kadetten 2020
Deutsch-Tessinermeisterschaften Meister Schüler 2019
Elite Männer Cruiser (80.1-86kg)
Jahrgang 2003
Grösste Erfolge:
Vize Schweizermeister Elite 2023
Jugend Männer Mittel (71.1-75kg)
Jahrgang 2006
Grösste Erfolge:
Teilnahme am Bornemissza Boxing Tournament, Ungarn 2024
Deutsch-Tessinermeisterschaften Meister Jugend 2023
Schweizer Meister Junioren 2022
In den 1930er Jahren war in Luzern das Boxen verpönt und von den Behörden gar öffentlich verboten. Aus diesem Grund schloss sich der 1908 geborene Luzerner Karl Stadelmann im Alter von 16 Jahren dem Box-Ring Zürich an und wurde Schweizer Junioren-Boxmeister. Der 1931 gegründete Sport-Ring Luzern war dem SATUS-Sportverband (Schweizerischer Arbeiter-Turn- und Sportverband) angeschlossen.
Bereits 1935 war die anfängliche Euphorie verflogen und der sportliche Betrieb kam beinahe zum Erliegen. Dies veranlasste einige Mitglieder den Sport-Ring Luzern zu verlassen (1935) und mit dem Box-Ring Luzern einen eigenständigen Box-Verein zu gründen (1936), der sich zugleich dem schweizerischen Box-Verband anschloss. Damals wurde in der Schwinghalle Musegg trainiert. Der mit Sägemehl bedeckte Boden wurde einfach mit Brettern abgedeckt. Die Halle befand sich am gleichen Ort, wo wir auch heute noch trainieren.
In den 1930er Jahren war der Boxsport im Kanton Luzern verpönt und öffentliche Boxveranstaltungen waren gar verboten. Trotzdem hat der Box-Ring Luzern mit dem Einzug in die Schwinghalle Musegg ein Boxmeeting veranstaltet. Anstelle von Eintrittspreisen wurden Programme verkauft und das Verbot so umgangen. Da die «Schwinghallen-Meetings» grosses Interesse bei den Zuschauern weckte, fasste man den gewagten Entschluss am 28. Oktober 1938 im Löwengarten-Saal ein Meeting mit Eintrittsgeldern zu veranstalten. Der Box-Club Zürich schickte seine Boxer nach Luzern, wohlwissend, dass die Polizei das Meeting jederzeit abbrechen könnte. Luzern konnte das Meeting mit 9 zu 7 für sich entscheiden. Aufgrund des Ungehorsams der Luzerner Boxer, ein Meeting durchzuführen, wurde der Box-Ring Luzern von der Polizei gebüsst. Dies hielt die enthusiastischen Boxer nicht davon ab, weitere Meetings zu veranstalten. Die nachfolgenden Bussen hatte man stehts einkalkuliert. Erst als den Verantwortlichen 1939 gedroht wurde, dass bei weiterer Missachtung Haftstrafen drohen, wurde auf weitere Veranstaltungen verzichtet.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs kam auch der Boxsport zum Erliegen. Die Trainingshalle wurde in einen Luftschutzkeller umgebaut und der Box-Ring Luzern verlor sein Trainingslokal. Der FC Kickers stellte den Boxern seine Umkleideräume im Alpenquai zur Verfügung und das Training konnte auch während der Kriegsjahre in einem beschränkten Rahmen fortgeführt werden. Allmählich begann man die Vorteile des Boxsports zu erkennen. Karl Stadelmann hat während der Kriegsjahre die Stadtpolizei Luzern im Nahkampf ausgebildet. Auch General Guisan hob den «erzieherischen» Wert des Boxsports hervor. Der Luzerner Sepp Wiget wurde 1941 Schweizer Armeemeister.
Da der Boxsport selbst in der Armee angesehen war, entschloss der Box-Ring Luzern am 2. April 1942 erneut ein Boxmeeting zu veranstalten. Die Stadt stellte den Verantwortlichen den Kunsthaussaal zur Verfügung und der Stadtpräsident und einzelne Stadträte waren sogar als Zuschauer dabei. Obwohl die Veranstaltung ein gesellschaftlicher, sportlicher und finanzieller Erfolg war, wurde der damalige Präsident Adolf Bürgisser vom Kanton mit 110.- Franken gebüsst. Er hat sich erfolgreich beim Amtsgericht dagegen zur Wehr gesetzt und erhielt Recht. In der Folge wurde das Verbot aufgehoben.
Damit war der Bann gebrochen. Der Box-Ring Luzern verzeichnete immer mehr Mitglieder, genoss einen hervorragenden Ruf als Organisator von Boxmeetings und führte 1945 sein erstes internationales Boxmeeting gegen eine Delegation aus Nordfrankreich durch. Es folgten Länderkämpfe gegen die Tschechoslowakei, die USA und weitere. Am 12. November 1946 begab sich der Box-Ring Luzern erstmals selbst ins Ausland und trat in Klagenfurt und Wien an. In Wien waren sie gar die ersten ausländischen Sportler, die Österreich nach dem Ende des Kriegs besuchten.
In den Jahren zwischen 1947 und 1959 gastierten Mannschaften aus Budapest, Prag, Mailand, Klagenfurt, Wien, Knittelfeld, Turin, Belfort, Lure und ein US-Army-Team in Luzern. Die Veranstaltungen konnten jeweils 1’500 Besucher begeistern. Luzern war nicht nur ein guter Organisator, sondern verfügte selbst über eine Boxstaffel, welche sich vor keinem Gegner verstecken musste.
In den 1950er Jahren gründeten Mitglieder des Box-Ring Luzern eigene Sektionen für Tischtennis und Jiu-Jitsu, welche sich später als eigenständige Vereine organisierten. Der Tischtennisclub RAPID Luzern existiert noch heute.
Luzern wurde als Austragungsort für die Amateur-Europameisterschaft 1959 auserkoren. Dabei setzte sich Luzern gegen Weltstädte wie Moskau, Wien und Bukarest durch und erhielt den Zuschlag. Zwischen dem 23. und 31. Mai 1959 haben sich 200 Boxer aus 27 Nationen gemessen, um die Europameister in 10 Gewichtsklassen zu ermitteln.
Auch Boxgrössen gaben sich damals die Ehre. Unter anderem der spätere «Hall of Fame» Boxer Nino Benvenuti, der 1960 zusammen mit einem gewissen Cassius Clay (später Muhammad Ali) in Rom Olympiasieger wurde. Auch Fritz Chervet, einer der erfolgreichsten Schweizer Boxer, war an der Amateur-Europameisterschaft in Luzern vertreten und demonstrierte sein Können den 7’500 Zuschauern in der Festhalle Allmend.
Im Zuge der Europameisterschaft von 1959 in Luzern kam es zu Unstimmigkeiten im Vorstand und zwischen den Mitgliedern und der Vorstandsspitze. Über mehrere Jahre «bekriegten» sich die beiden Parteien und verklagten sich gegenseitig. Da der Sport und das Vereinsleben fast zum Erliegen kamen, wurde 1962 der Box-Club Luzern gegründet. Fortan bestanden also zwei Box-Vereine in Luzern.
In den folgenden Jahren konnten beide Vereine diverse Erfolge verzeichnen und attraktive Veranstaltungen durchführen. Der Box-Ring Luzern konnte 1979 die Finalkämpfe der Schweizermeisterschaft organisieren.
Zwei plötzliche Todesfälle der neuen Präsidenten des Box-Ring Luzern setzten dem Verein schwer zu und der einst stolze Verein kam zum Erliegen. Dies führte 1984 zur Fusion zwischen dem Box-Ring Luzern und dem Box-Club Luzern zum heutigen Boxing Club Luzern. Zum Start waren zwar fünf Trainer mit dabei, aber nur noch vier lizenzierte Wettkampfboxer. In der Folge wurden auch Trainings für reine Fitnessboxer angeboten, um daraus über die Zeit Wettkampfboxer zu rekrutieren und den Verein am Leben zu halten.
In den Jahren nach der Wiedervereinigung wurde vieles unternommen, um an die glorreichen Zeiten der Vergangenheit anzuknüpfen. So wurde 1997 im Bahnhof Luzern erstmals überhaupt in einem Schweizer Bahnhof ein Boxmeeting veranstaltet. Es kam dabei auch zum ersten Frauen-Boxkampf in Luzern.
Als sportliche Highlight der jüngeren Vergangenheit gilt es den Gewinn der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft 2004 zu erwähnen.
Heute ist der Boxing Club Luzern ein familiärer Verein mit einer konstanten Mitgliederzahl von ca. 60 Personen. Dabei dürfen wir sowohl Männer als auch Frauen von jung bis «alt» zu unserer Familie zählen. Das Vereinsleben ist uns genauso wichtig, wie der sportliche Erfolg unserer Wettkämpferinnen und Wettkämpfer. So gehören Höhepunkte wie ein Training mit der ehemaligen Schweizer Boxgrösse Stefan Angehrn im Mai 2010 genauso wie gemeinsame Ausflüge zum Vereinsleben dazu.
Jugend Männer Mittel (71.1-75kg)
Jahrgang 2006
Grösste Erfolge:
Deutsch-Tessinermeisterschaften Meister Jugend 2023
Schweizer Meister Junioren 2022